Swiss Gender Medicine Symposium
Gender-Medizin ist eine essenzielle Säule der Präzisionsmedizin. Sie berücksichtigt geschlechtsspezifische Unterschiede in Diagnose, Prävention und Behandlung von Krankheiten. Trotz ihrer wachsenden Bedeutung besteht nach wie vor erheblicher Forschungsbedarf – zuletzt unterstrichen durch die Verabschiedung des Nationalen Forschungsprogramms «Gender in Medizin und Gesundheit» durch den Bundesrat.
Um die neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse und deren internationale Relevanz ins Zentrum zu rücken, organisieren wir am 20. und 21. Oktober 2025 das erste Swiss Gender Medicine Symposium in Bern.
- Am 20. und 21. Oktober findet im Kursaal Bern erstmals das Swiss Gender Medicine Symposium statt.
- Internationale Expert:innen aus Medizin, Wissenschaft, Politik und dem Gesundheitswesen diskutieren die neusten Erkenntnisse und Entwicklungen in der Berücksichtigung geschlechtsspezifischer Unterschiede in der medizinischen Forschung und Praxis.
- Die Veranstaltung schafft eine interdisziplinäre Plattform für Austausch, Wissensvermittlung und Zusammenarbeit.
- Das Symposium wird von der Förderagentur Initiative Schweiz, zwei nationalen Stiftungen, des Pharmaunternehmens Roche sowie fünf Universitätsspitälern der Schweiz ausgerichtet.

Am 20. und 21. Oktober 2025 findet in Bern das erste Swiss Gender Medicine Symposium statt. Dieser internationale Anlass bringt Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungsträger aus Wissenschaft, Politik und dem Gesundheitswesen zusammen mit dem Ziel, geschlechtsspezifische Unterschiede in Diagnose, Therapie und Forschung sichtbarer zu machen. Im Rahmen des Symposiums werden neueste Erkenntnisse, innovative Ansätze und zukunftsweisende Projekte präsentiert.
Medizin, die Geschlecht mitdenkt
Aktuelle Studien zeigen, dass sowohl biologische als auch geschlechtsbezogene soziale Zuschreibungen in der medizinischen Forschung und Versorgung bislang unzureichend berücksichtigt werden. Das wirkt sich direkt auf Diagnosen, Behandlungserfolg und Patientensicherheit aus. Die Gendermedizin setzt hier an: Sie schafft die wissenschaftlichen Grundlagen für eine differenzierte, gerechtere und wirksamere Gesundheitsversorgung. Ziel ist es, Diagnoseverfahren und Therapien so weiterzuentwickeln, dass geschlechtsspezifische Unterschiede erfasst und systematisch berücksichtigt werden und so im Sinne der Präzisionsmedizin auf die Individuen ausgerichtete Behandlungen möglich sind. Das zweitägige Symposium fördert ein vertieftes Bewusstsein für die bestehenden Herausforderungen in Forschung und Praxis und schafft Raum für die Diskussion innovativer Forschungsansätze.
Neue Plattform für interdisziplinären Austausch
Als internationale Plattform bringt das Swiss Gender Medicine Symposium führende Persönlichkeiten aus Wissenschaft, Politik, Bildung und dem Gesundheitswesen aus der Schweiz und dem Ausland zusammen. Zu den internationalen Referierenden zählen:
- Prof. Londa Schiebinger (Stanford University), Pionierin der Genderforschung in den Naturwissenschaften
- Prof. Louise Pilote (McGill University), Spezialistin für geschlechterspezifische Herz-Kreislauf-Erkrankungen
- Prof. Vera Regitz-Zagrosek (Charité Berlin), eine der Wegbereiterinnen der Gendermedizin in Europa
Auch die Schweiz ist hochkarätig vertreten – u. a. mit:
- Prof. Carole Clair (Unisanté Lausanne), Präsidentin der Leitungsgruppe des nationalen Forschungsprogramms «Gendermedizin und -gesundheit»
- Dr. Guido Beldi (Universitätsspital Bern), der sich als Viszeralchirurg in der gendermedizinischen Weiterbildung engagiert
- Ruth Metzler-Arnold, ehemalige Bundesrätin und Präsidentin von Swiss Olympic.
Thematisch reicht das Spektrum von mentaler Gesundheit und Prävention über künstliche Intelligenz und Big Data bis hin zu regulatorischen Rahmenbedingungen und der Frage, wie sich gendermedizinische Erkenntnisse konkret in Versorgung und Ausbildung integrieren lassen.
Vernetzung aller Akteure zur Überwindung des Gender Gaps
Mit dem Nationalen Forschungsprogramm NFP 83 «Gendermedizin und -gesundheit» fördert der Bundesrat gezielt Forschung mit dem Ziel, die Grundlagen für ein gerechteres und zukunftsfähiges Gesundheitssystem zu schaffen. Damit soll der «Gender Gap», das heisst die Differenz in der Behandlungsqualität im Gesundheitswesen, die sowohl Frauen wie auch Männer treffen kann, geschlossen werden. Das Swiss Gender Medicine Symposium knüpft hier an, indem es zeigt, wie diese Forschungsergebnisse in der Praxis ihre Wirkung entfalten – sei es für die Versorgung in Spitälern und Praxen, in der medizinischen Ausbildung oder in der politischen Weiterentwicklung des Gesundheitswesens. Mit Keynotes, Panels und konkreten Anwendungsbeispielen aus Forschung und Versorgung schafft das Symposium Verbindungen, die politisch wie praktisch relevant sind. Damit unterstreicht die Schweiz ihr Engagement für eine evidenzbasierte, geschlechtersensible Gesundheitsversorgung mit internationaler Vorbildwirkung.
Gendermedizin als Beispiel für wirkungsorientierte Förderung
Die private Förderagentur Initiative Schweiz hat den Aufbau eines nationalen Netzwerks sowie die Lancierung des Swiss Gender Medicine Symposiums begleitet.
"Mit dem Swiss Gender Medicine Symposium entsteht eine wichtige Plattform, um wissenschaftliche Erkenntnisse zu vernetzen und in die Praxis zu überführen. Die Gendermedizin zeigt innovativ, wie Forschung strukturelle Lücken schliessen und konkrete Verbesserungen für die Gesellschaft bewirken kann. Solche Entwicklungen stärken nicht nur die medizinische Versorgung, sondern auch die Zukunftsfähigkeit und Innovationskraft der Schweiz", so Stefan Linder, Leiter der Initiative Schweiz und Mitgründer des Swiss Economic Forum.
Dieses Symposium wird unter der Schirmherrschaft der Initiative Schweiz, zweier nationaler Stiftungen und Roche sowie mit Unterstützung aller fünf Universitätsspitäler der Schweiz ausgerichtet.
Informationen und Anmeldung
Das Symposium richtet sich an medizinische Fachkräfte, Forschende und Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungsträger aus Wirtschaft, Politik sowie Industrie, die sich für eine differenzierte, geschlechtersensible Medizin engagieren möchten. Die Anmeldung ist über die Website möglich: